Sonderprotokoll der Vorstandssitzung
am 12. und 13.September 1992 in Dangast
Der Vorsitzende begrüßte gegen 19.00Uhr die anwesenden Vorstandsmitglieder in der Gaststätte „Zur Alten Post“ in Dangast. Er kritisierte in ungewöhnlich scharfer Form das Fehlen von Vorstandsmitgliedern, insbesondere des Kassierers und des stellvertretenden Spartenobmanns FPMC und betonte, dass es eigentlich unentschuldbar sei, dieser wichtigen und bereits im Frühjahr angesetzten Sitzung fernzubleiben. Da sich auch einige interessierte Vereinsmitglieder eingefunden hatten, wurde vom Vorstand zugelassen, dass diese Mitglieder ohne Stimmrecht der Sitzung beiwohnen konnten.
Als erstes wurde vom Vortand die Speise- und Getränkekarte eingiebig studiert.
Die Preise für die angebotenen exklusiven Fisch- und Fleischgerichte waren angemessen, doch relativ hoch. Es wurde daraufhin bei einer Enthaltung dafür gestimmt, dass die Verzehrkosten für die Vorstandsmitglieder und die anwesenden Vereinsmitglieder vom Verein übernommen werden.
Es wurde anschließend in angenehmer und lockerer Atmosphäre über die Vogelzucht unter Umständen so revolutionierender Themen wie:
Ist Selters für unsere Vögel besser als Leitungswasser und die Vorbeugung und Heilung von Atmungserkrankungen unserer Vögel durch Friesengeist diskutiert.
Da zu denselben Themen noch keine praktischen Erfahrungen vorliegen, erklärte sich Spfrd. Hnida spontan bereit, 3 Tage lang lediglich Mineralwasser zu trinken und in der nächsten Vereinssitzung über die Vor- und Nachteile, sowie die Wirkungsweise dieser Kur abzugeben. Der Vorsitzende dankte Spfrd. Hnida für seinen selbstlosen und auch die Vereinskasse entlastenden Einsatz.
Zu dem Thema Heilung von Atmungserkrankungen durch Friesengeist wurde einige Zeit kontrovers diskutiert. Spfrd. Mihr als größter Befürworter dieser These musste allerdings einräumen, dass gegebenen Falls bei Gesangskanarien und kleineren Positurkanarien auf die Verabreichung dieses Mittels verzichtet werden sollte. Um die ansonsten gute Verträglichkeit dieses alten Mittels zu demonstrieren, nahmen Spfrd. Mihr und Spfrd. Wild nach dem Essen eine gebräuchliche Dosis von 0,02 cl zu sich. Da Spfrd. Wild über die Wirkungsweise von Friesengeist lange sprachlos war, betonte Spfrd. Mihr, dass kurzeitig tränende Augen und Magenbrennen nur bei sehr empfindlichen Zeitgenossen vorkäme. Ob das bei Spfrd. Mihr nachts festgestellte Schnarchen ebenfalls noch als Nebenwirkung zu werten ist, muss allerdings noch in Langzeittests erprobt werden. Auf Grund der fortgeschrittenen Stunde und da auch die Konzentration des Schriftführers deutlich nachließ, brach der Vorsitzende gegen Mitternacht die Sitzung ab.
Am nächsten Tag gegen 19.00 Uhr wurde die Sitzung fortgesetzt. Da sich die Einnahme eines vorzüglichen Essens am Vortage für den Verlauf der Sitzung als sehr positiv herausgestellt hatte, wurde heute, trotz der zu erkennenden starken Belastung der Vereinskasse, wiederum so verfahren.
Nach der Einnahme einer wieder sehr zufrieden stellenden Mahlzeit, nur Spfrd. Knierim hatte für das Fehlen von Nudeln als Beilage zu Fischgerichten kein Verständnis, wurde versucht, wieder zu den eigentlichen Themen zurückzukommen. Da der Vorsitzende jedoch seine Tagesordnung verlegt hatte, dem Schriftführer durch starke Rauchentwicklung, verursacht durch die Spfrde. Bockemühl und Knierim, die überdimensionale Zigarren rauchten, jegliche Sicht auf die Protokollvorlage genommen wurde und die mangelnde Bereitschaft der anwesenden Mitglieder einer ernsthaften Sitzung zu folgen, wurde zum gemütlichen Teil übergegangen.
Der Vorsitzende beendete die Sitzung gegen 01.00 Uhr.
Die dem Verein durch diese über zwei Tage dauernde Sitzung entstandenen Kosten belaufen sich über 1.284,25 DM. Die Verzehrrechnung ist beigefügt und wird in der nächsten Vereinssitzung dem Kassierer mit der Bitte um Auszahlung der Beträge an die Sitzungsmitglieder übergeben.
Der Vorsitzende hat bereits eine ähnliche Sitzung an einem anderen Ort im nächsten Jahr angekündigt und um rege Teilnahme gebeten.
Manfred Löber
(1.Schriftführer)